Künstliche Intelligenz – Ein bewegliches Heer von Metaphern und Anthropomorphismen: Öffentlicher Vortrag von Bruno Gransche am 21. September

Dr. Bruno Gransche. Foto: privat/Daniel Helmes
Dr. Bruno Gransche. Foto: privat/Daniel Helmes

Pressemeldung 119/2022. Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt mittlerweile alle Lebensbereiche. Doch wie verstehen bzw. missverstehen eine Technik, die sich nur schwer begreifen und beschreiben lässt? Dies hinterfragt der Technikphilosoph Dr. Bruno Gransche in seinem Gastvortrag an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) am 21. September 2022. Interessierte sind herzlich von 18:15 bis 19:45 Uhr auf den Campus (Gebäude 1, Raum 160) eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei.

KI ist nach wie vor nicht einheitlich definiert und doch prägt das vielfältige KI-Phänomen – nicht nur dessen technische Seite – heute unsere Welt. Angelehnt an die Antwort des Philosophen Friedrich Nietzsche auf die Frage „Was also ist Wahrheit?“ ließe sich die gleiche Antwort auf die Frage „Was also ist KI?“ geben: „Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen. Kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden.“

Wer das unbestimmte Phänomen KI einordnen und begreifen will, muss die metaphorischen Kopplungen dieses Technomythos verstehen. Hier setzt Gransche an und berichtet von seiner Forschung zu einem KI-Atlas, der als Wissensbasis und kritisches Reflexionsinstrument künstliche Intelligenz in einem bis zu 3.000 Jahre alten und ungebrochen wirksamen geistesgeschichtlichen Kontext situiert.

Dr. Bruno Gransche ist seit 2020 als Philosoph am Institut für Technikzukünfte ITZ am Karlsruher Institut für Technologie KIT tätig. Er arbeitet in den Bereichen Technikphilosophie und Ethik, soziotechnische Kulturtechniken und antizipatorisches Denken mit Schwerpunkten auf unter anderem KI, künstlichen Assistenten, maschinellem Lernen, geteilte Autonomie und digitale Durchdringung der Lebenswelten. Er ist Research Fellow am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe, wo er von 2009 bis 2016 als Philosoph und Foresight-Experte tätig war.

Prof. Dr. Karen Joisten, Sprecherin des Center for Ethics and the Digital Society (CEDIS) an der TUK, hat den Experten im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu „Digitalisierung und Gesellschaft“ eingeladen. Das CEDIS blickt aus interdisziplinärer Perspektive auf digitale Technologien und Künstliche Intelligenz: Wissenschaftler:innen aus Philosophie, Informatik, Politikwissenschaft, Pädagogik und anderen gesellschaftlich relevanten Bereichen erforschen an der TUK gemeinsam, wie sich derartige Schlüsseltechnologien ethisch und gesellschaftlich vertretbar zum Einsatz bringen lassen.

Weitere Informationen unter www.uni-kl.de/cedis/.

Fragen beantwortet:
Dr. Ingo Werner Gerhartz
Center for Ethics and the Digital Society
info-CEDIS@uni-kl.de

 

Dr. Bruno Gransche. Foto: privat/Daniel Helmes
Dr. Bruno Gransche. Foto: privat/Daniel Helmes

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Pressekontakt

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